Eine Veränderung. Ein Umbruch. Ein neuer Weg. Sind wir schon auf dem Weg, oder suchen wir ihn noch? Ich habe das Gefühl es beginnt sich zu rütteln. Aufmerksamkeit wird geschaffen. Auf das was schon lange darauf wartet endlich an die Oberfläche zu gelangen.
Diversität. Sichtbarkeit von weiblichem Potential. In Unternehmen und in unserer Gesellschaft. Und dann werden sie lauter die Stimmen der Kritiker:innen. Haben wir nicht schon genügend Frauen in verschiedensten Positionen unserer Wirtschaft? Wollt ihr wirklich Frauen der Quote sein? Wofür braucht ihr diese ganze Aufmerksamkeit?
Weil wir es können!
Frauen bringen Unternehmen eben Vorteile. Das viele Frauen gerade jene Eigenschaften mitbringen, die jetzt zur Veränderung der Wirtschaft benötigt werden, wird mittlerweile in vielen Artikeln und Studienansätzen bestätigt. Explizit sind es Unterschiede wie die Fähigkeit zu ganzheitlichem, vernetztem Denken und Handeln oder zur offenen Kommunikation. Auch Wesenszüge wie ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, Kreativität und die Fähigkeit zur Teamarbeit gehören dazu. (Nachzulesen unter anderem hier: Chancengleichheit durch Personalpolitik - Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen Rechtliche Regelungen, Problemanalysen, Lösungen)
Zurück zur Quote. Lange sah ich die Quote als nicht wichtig an, weil ich der Meinung war, dass der gesunde Verstand es verdeutlicht, dass es kein Vorbei gibt an einer Gleichberechtigten Führungs- und Personalpolitik. Aber meine Meinung hat sich geändert. Wenn wir so weitermachen, erlebt es meine Tochter sicherlich auch noch, dass die Tische der Vorstände, Aufsichtsräte oder Unternehmensführungen mit blau-weißen Anzugträgern bestückt sind.
Ich möchte das aber nicht.
Und aus diesem Grund bin ich heute für die Frauenquote. Mit qualifizierten Frauen natürlich, denn wer glaubt denn im Ernst, dass nur auf Grund einer definierten Anzahl von weiblichen Potentialen in einer Abteilung, die Frauen herausgesucht werden, die für diesen Job nicht geeignet sind? Gegenfrage: Sind die überdurchschnittlich besetzten männlichen Potentiale, bislang alle, mit für die zu erfüllenden Aufgaben unqualifizierten Männern besetzt? Ich hoffe nicht.
Ich glaube auch nicht, dass sich diese Aufgabe nur von außen bearbeiten lässt. Denn Frauen brauchen Mut sich zu positionieren. Sich durchzusetzen gegenüber Vorurteilen, unabhängig von der Meinung der Gesellschaft. Es gibt leider viele Normen, die eine Frau erfüllen muss, um in das Muster der Qualifikation zu passen. Aber die größte Norm müssen Frauen für sich selbst definieren. Wer bin ich und wer möchte ich sein. Die eigene Persönlichkeit stolz und klar zu definieren ist bislang nicht oft die Kernkompetenz vieler Frauen. Das brauchen wir aber. Ich plädiere dafür mutig voranzuschreiten. Mit Vertrauen. Mit dem Wissen, dass jede Frau die beste Version ihrer selbst erschafft wenn sie auf ihre Fähigkeiten vertraut.
Fazit: Wir brauchen mehr Abwechslung in unseren Führungsebenen um diese große Aufgabe der Veränderung, die uns gerade bevorsteht, überhaupt umsetzen zu können. Passieren muss hier aber etwas auf ganzheitlicher Ebene. Von außen, indem Männer keine Gefahr in Frauen sehen und von innen, indem Frauen zu sich selbst und zu anderen Frauen stehen und selbstbewusst ihren Weg gehen.
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